Am 28. November 2015, also vor 100 Tagen, haben die integrierte Leitstelle in Schwäbisch Hall, die 30 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schwäbisch Hall und die Werkfeuerwehr Bosch in Crailsheim die Alarmierung von der analogen Form auf die digitale Technik umgestellt.Erstmals in Baden-Württemberg wurden die Meldeempfänger der Feuerwehrleute teilweise mit einer Rückmeldefunktion ausgestattet. Das heißt, nach einer Alarmierung werden die Einsatzkräfte aufgefordert, sich mit „Ich komme“ oder „Ich komme nicht“ zu entscheiden. Der Einsatzleiter kann daraufhin im Gerätehaus feststellen, wie viele seiner Kameradinnen und Kameraden kommen werden, ob diese Kräfte ausreichen oder ob über die Leitstelle weitere Feuerwehren alarmiert werden müssen. Damit ist der Landkreis in Baden-Württemberg Vorreiter auf diesem Gebiet. „Ein zeitgemäßes Alarmierungssystem und Kommunikationsnetz ist nicht nur eine Investition in die Sicherheit der Bevölkerung, sondern auch in die Sicherheit der Einsatzkräfte der Rettungsorganisationen und der Feuerwehren“, so Landrat Gerhard Bauer. 

Nach einer rund zweijährigen Vorbereitungszeit, innerhalb der die Standorte für neue Antennen festgelegt, die Abdeckung und Reichweiten der Funksignale gemessen wurden, die technische Umstellung  erfolgte und erste Erfahrungen mit der neuen Alarmierungstechnik gemacht werden konnten, zogen die verantwortlichen Kreisbrandmeister Jürgen Mors und Werner Vogel jetzt ein erstes Resümee. „Die Umstellung im November des vergangenen Jahres hat bei allen Feuerwehren gut geklappt“, freut sich Jürgen Mors. Die Ausgabe der zirka 3000 neuen Meldeempfänger haben die Feuerwehren selbst organisiert. Da jeder Meldeempfänger für dessen Inhaber individuell programmiert wurde, musste die persönliche Zuordnung gewährleistet werden. Bereits am Nachmittag des Umstellungstages wurden Feuerwehrleute zu Einsätzen alarmiert. Das habe auf Anhieb reibungslos funktioniert. Die Alarmierung über die Sirenen wurde gleichzeitig eingestellt. „Das heißt“, so Werner Vogel, „dass jetzt alle Feuerwehrleute den Meldeempfänger ständig dabei haben, auch die, die bisher kein Alarmierungsgerät hatten.“

 

Der Vorteil für die Feuerwehren ist, dass die Leitstelle mit der Alarmierung auch mitteilen kann, um was es bei dem Notfall geht und wohin die Feuerwehrleute fahren müssen. Bisher hatten die Einsatzkräfte diese Informationen erst im Gerätehaus von der Leitstelle erfahren. „Man kann also sagen: Das neue Alarmierungssystem entspricht höchsten Anforderungen“, fasst der Landrat zusammen und ergänzt:  „Ganz wie wir es von den Hilfsorganisationen und Feuerwehren gewohnt sind, haben alle Beteiligten mit angepackt wo es nötig war, ohne Aufhebens davon zu machen und haben die Umstellung nicht nur gemeinsam in Angriff genommen, sondern auch vorbildlich umgesetzt.“

Die beiden Kreisbrandmeister blicken ebenfalls zufrieden auf das Ergebnis und halten fest, dass die Alarmierung der Feuerwehren auch während der Umstellungszeit immer gewährleistet war und jedem Hilfesuchenden rechtzeitig geholfen werden konnte. Auch sie wissen, dass in jeder Feuerwehr einer oder mehrere Verantwortliche sehr viel ehrenamtliche Arbeit in das Umstellungsprojekt investiert haben. Auch in der Leitstelle waren unzählige Stunden bei der Vorbereitung, Umstellung und Datenpflege nötig, um das neue System zum Laufen zu bringen und Probleme zu beseitigen. „Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte die Umstellung letztlich wie geplant erfolgen.“ Damit bedanken sich auch Mors und Vogel bei allen, die durch ihre Arbeit am Erfolg des neuen Alarmierungssystems beteiligt waren.

 

„Res.q“ heißen die neuen Funkmeldeempfänger, mit denen die Feuerwehrleute im Landkreis ausgestattet wurden. Immer sonntags um 11.15 Uhr wird mit einem Probealarm die Erreichbarkeit und Funktion aller Meldeempfänger getestet.