„Wer ist eigentlich der Kreisbrandmeister?“, „Wann kommt er zu einem Einsatz?“, „Und was macht er den ganzen Tag so?“ Diesen Fragen stellte sich Joachim Wanger, der Kreisbrandmeister des Landkreises Schwäbisch Hall, im Rahmen des Jugendforums der Kreisjugendfeuerwehr (KJF) Schwäbisch Hall.
Das Jugendforum der KJF, einst von Kreisjugendwart Thomas Haas gegründet, ist das Sprachrohr der Jugendlichen von 29 Jugendfeuerwehren im Landkreis. Vergleichbar mit der Schülermitverwaltung einer Schule, treffen sich die Jugendsprecherinnen und Jugendsprecher der Feuerwehren, um bei Entscheidungen mitzuwirken und Einfluss auszuüben. Hilfreich ist es dabei, die „großen Entscheider“ im Landkreis zu kennen, weshalb das Jugendforum den amtierenden Kreisbrandmeister Joachim Wagner zum gemeinsamen Gespräch eingeladen hat. Zwar hat der Kreisbrandmeister meist nur indirekt Einfluss auf die Arbeit der Jugendfeuerwehr, dennoch gibt es zahlreiche Schnittstellen zwischen Kreisbrandmeister und Jugendfeuerwehr, etwa wenn es um die Grundausbildung und den Übergang der Jugendlichen in die Einsatzabteilungen geht.
Zunächst wollten die Jugendlichen vom eingeladenen Gast wissen, wie der Weg zum Beruf des Kreisbrandmeisters aussieht. Joachim Wagner war lange Berufsfeuerwehrmann bei der Feuerwehr Stuttgart und dort unter anderem für den Rettungsdienst zuständig. Schließlich bewarb er sich in Schwäbisch Hall auf die Position des Kreisbrandmeisters. Für die Region entschied er sich ganz einfach deshalb, weil er in Hohenlohe aufgewachsen ist.
In Kirchberg an der Jagst lebt er mit seiner Frau und drei Kindern. Außerdem wollten die Jugendlichen wissen, was der Kreisbrandmeister bei einem Großbrand macht. „Bei einem Großbrand komme ich vor Ort, um den örtlichen Kommandanten unterstützend zur Verfügung zu stehen“, erklärte Wagner. Bei komplizierteren und größeren Lagen könne der Kreisbrandmeister zudem die Einsatzleitung übernehmen. Außerhalb der Einsätze – erfuhren die Jugendlichen – arbeitet der Kreisbrandmeister im Landratsamt in Schwäbisch Hall-Hessental, plant den Katastrophenschutz, organisiert gemeindeübergreifende Übungen oder kümmert sich um die Leitstelle.
Moderiert wurden die Fragen von den Kreisjugendsprechern Ben Tipos, Torben Hespelt und Sophia Fürnschuß, die auch wissen wollten, wie der Kreisbrandmeister mit belastenden Einsätzen umgeht und was die Herausforderungen, aber auch was das Schöne am Job des Kreisbrandmeisters ist. Die Schlussfrage lautete: „Was können Sie uns angehenden Feuerwehrleuten mitgeben?“ Joachim Wagner verabschiedete sich mit den Worten „Die Feuerwehr braucht euch, also bleibt am Ball! Ich würde mich freuen, einige von euch später einmal als Führungskräfte in den Feuerwehren zu sehen.“ Die Getränke und ein Essen wurde gesponsert von der Feuerwehr Rot am See um Fabian Reiß, Marco Burkard und Noel Sonnek, sowie der örtlichen Bäckerei Burkard.
Kreisbrandmeister Joachim Wagner im Interview bei einem Brand in Blaufelden-Billingsbach im Jahr 2022.