Von einer „Herzenssache“ sprechen die Erste Landesbeamtin Anil Kübel und Kreisbrandmeister Joachim Wagner bei der offiziellen Vorstellung der Aktion „Region der Lebensretter“ im Europasaal in Wolpertshausen. Dazu eingeladen waren Vertreter aller Hilfsorganisationen aus dem Landkreis. Herzenssache deshalb, weil sich der Landkreis Schwäbisch Hall dieser „Region der Lebensretter“ angeschlossen hat. Um was es geht, ist dabei klar formuliert: Alle, die eine geeignete medizinische- oder Sanitäts-Ausbildung mitbringen, sind aufgerufen, sich in einer App zu registrieren. Bei einer nötigen Reanimation einer Patientin oder eines Patienten, die sich in der Nähe des Registrierten befinden, wird dieser ehrenamtliche Helfer von der Leitstelle über die App zum Einsatzort alarmiert. „Damit soll gewährleistet werden, dass bei einem Herzstillstand innerhalb kürzester Zeit Helfer vor Ort sind, die mit der wichtigen Herzdruckmassage beginnen“, so Joachim Wagner. Der ebenfalls von der Leitstelle nach dem Notruf alarmierte Rettungswagen mit den professionellen Rettungskräften braucht im Landkreis im Durchschnitt sieben bis acht Minuten, bis er am Notfallortsort eintrifft. Die Nachbarin wiederum ist vielleicht bereits nach zwei Minuten beim Patienten. Da die Überlebenschance der Betroffenen mit jeder vergangenen Minute sinkt, ist die schnelle Hilfe also überlebenswichtig. Nach neun Minuten liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Herzkammerflimmern statistisch noch bei circa zehn Prozent.
Mit viel Herzblut ist Dr. Judith Joos bei ihren Erläuterungen der Hintergrundinformationen zum gemeinnützigen Verein „Region der Lebensretter“, der in Freiburg ansässig ist, dabei. Sie ist die Geschäftsführerin und eine der Hauptverantwortlichen, die das Ersthelfer-Alarmierungssystem voranbringen wollen. Die Grundidee stammt aus Dänemark und wurde nach Deutschland importiert.


Im Stadt- und Landkreis Heilbronn besteht die Verbindung zum Verein schon seit Mitte 2021. „Im Februar 2023 haben wir 436 registrierte Ersthelfer und über 280 davon konnten bereits einen Einsatz übernehmen und zu Patienten kommen“, erklärt Dr. Tatjana Hilker, die im Heilbronner Raum Koordinatorin der Aktion ist. Die kürzeste Zeit von der Alarmierung einer Helferin bis zum Eintreffen beim Patienten betrug nur 65 Sekunden. Durch die Vernetzung der Leitstellen können Helfer auch außerhalb des eigenen Landkreises alarmiert werden, wenn es dort zu einem Notfall kommt.
Prof. Dr. Alexander Bauer, Leiter der Kardiologie am Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall, erläutert, dass es in Deutschland jährlich 70 000 Tote gebe, die an einem plötzlichen Herztod sterben. „Allein im Landkreis Schwäbisch Hall“, so weiß es Kreisbrandmeister Wagner, „alarmierte die Leitstelle im vergangenen Jahr den Rettungsdienst über 300-mal mit dem Einsatzstichwort Herzkreislaufstillstand.“ Wagner freut sich, dass der Landkreis die Kosten für die Lizenz und die ersten Helfer-Rucksäcke übernommen hat. Für die weiteren Kosten, die für Rucksäcke und Helferwesten anfallen, wirbt er bei der Bevölkerung und den Betrieben im Landkreis um Spenden.     

Wer die „Region der Lebensretter“ im Landkreis finanziell unterstützen möchte, kann auf das Sonderkonto des Landkreises Schwäbisch Hall bei der Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim (IBAN DE73 6225 0030 0005 0000 29) mit dem Hinweis „Sachkonto 16911282“ überweisen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.regionderlebensretter.de. Dort ist auch die Registrierung möglich. Gleich am Wochenende nach der Auftakt-Veranstaltung haben sich im Landkreis Schwäbisch Hall schon über 60 Ersthelfer als mögliche Lebensretter registriert.

Die ersten Retter-Rucksäcke konnte Kreisbrandmeister Joachim Wagner (rechts) an Vertreter aller Hilfsorganisationen im Landkreis überreichen. Für die Feuerwehren nahm Alfred Fetzer (4.v.l.) vom Kreisfeuerwehrverband Schwäbisch Hall den Rucksack entgegen. Darin enthalten sind Kniepolster, eine Warnweste sowie ein Beatmungsbeutel und Schutzmasken.

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