Seit Jahrzehnten ist die Zentrale Schlauchwerkstatt für die Feuerwehren im Landkreis Schwäbisch Hall in Rot am See angesiedelt. Bis Juni 2013 war sie im bisherigen Feuerwehrgerätehaus hinter dem Rathaus untergebracht. Mit dem Neubau des Gerätehauses an der Bundesstraße hat auch die Schlauchwerkstatt dort einen neuen Platz gefunden.

Für Helmut Barthelmeß, gelernter Kraftfahrzeug-Mechaniker, ausgebildeter Feuerwehr-Gruppenführer und Maschinist und seit über 16 Jahren für die Schlauchpflege und -reparatur zuständig, hat sich mit dem Umzug einiges verändert. In den neuen Räumen hielt nämlich auch die neue Technik mit einer modernen, kompakten und EDV-gesteuerten Schlauchwaschanlage Einzug. „Das ist eine Supermaschine“, resümiert Barthelmeß erfreut, der seit Juni 2013 genau 3 321 Schläuche bereits durch die Maschine gelassen hat, wie er mit einem Tastendruck am Display feststellt. „Durch die neue Technik werden die Schläuche jetzt noch sauberer als vorher und halten damit auch länger“, ergänzt er sichtlich stolz.  

Die Maschine zieht die Schläuche an einer Kupplung automatisch ein. Als erstes werden sie dabei von außen beidseitig mit Hochdruck abgespritzt. Die Durchlaufgeschwindigkeit kann Barthelmeß dabei je nach Verschmutzungsgrad ändern. Im Inneren werden die Schläuche dann auf einer Art Karussell spiralförmig in einem Gestell abgelegt. Sobald das zweite Schlauchende mit einem Blinddeckel verschlossen ist, beginnt die Druckprüfung. Dabei wird Wasser mit 13 Bar in den Schlauch gepresst und festgestellt, ob der Schlauch Löcher hat. Ist der Schlauch dicht, wird er nachdem er entleert ist auf der anderen Seite der Maschine wieder ausgegeben und dabei über zwei Luftdüsen trockengesaugt. Da die 15 oder 20 Meter langen Feuerwehrschläuche immer doppelt aufgewickelt sind, bleibt die Maschine beim Erreichen der Schlauchmitte stehen. Nun kann Helmut Barthelmeß den Schlauch an der sich anschließenden Wickelvorrichtung so aufrollen, dass die Feuerwehrleute ihn bequem ins Feuerwehrfahrzeug einräumen können. Den gesamten Waschvorgang kann Barthelmeß durch eine Glasschiebetür beobachten. Öffnet er diese, bleibt die Maschine sofort stehen.

Aus Dokumentationsgründen und zur Abrechnung mit den angeschlossenen Gemeinden wurde jeder Schlauch an beiden Enden jeweils mit einem Barcode versehen. Vor dem Waschvorgang braucht Barthelmeß so nur mit einem Handapparat den Code abscannen und die Maschine erkennt, ob der Schlauch aus Stimpfach oder Spielbach, aus Übrigshausen oder Vellberg kommt. Gleichzeitig wird im EDV-Programm vermerkt, dass der Schlauch gewaschen wurde. 2 600 Schläuche sind dort bereits erfasst.

Defekte Schläuche werden von Helmut Barthelmeß aussortiert und repariert. Damit die Löcher wieder dicht werden, wird eine Manschette rund um den Schlauch gelegt und vulkanisiert. Die ältesten Schläuche, die in Rot am See angeliefert werden, sind noch aus dem Jahr 1964. Die Schläuche werden von Barthelmeß bei den Feuerwehren abgeholt und auch wieder angeliefert. Hierzu steht eigens ein Kastenwagen bereit.

Damit für die Feuerwehren nach Einsätzen oder Übungen die Schläuche möglichst schnell wieder verfügbar sind, wird Helmut Barthelmeß von Patrick Busch oder Ulrich Breitschwerdt vom Rot am Seer Bauhof im Urlaubs- oder Krankheitsfall vertreten.

Auch unter Betrachtung des Energiebedarfs für die Schlauchwäsche, war die Investition in die neue Schlauchwaschanlage ein Fortschritt. „Bisher“, so Kämmerer Martin Zanzinger, „wurde die alte Anlage über die Fernwärme des Blockheizkraftwerks mitversorgt. Jetzt kann der Strom auch direkt über die eigens wegen der Schlauchwerkstatt installierten Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäude bezogen werden.“

Zentrale Schlauchwerkstatt Rot am See

Angeschlossen sind 71 Feuerwehrabteilungen der Gemeinden im nordöstlichen Bereich des Landkreises. Die Feuerwehren in der  Haller und Gaildorfer Gegend bringen ihre Schläuche nach Backnang. An den Investitionskosten hat sich das Land zur Hälfte beteiligt. Die Abrechnung mit den Gemeinden übernimmt die Gemeinde Rot am See.

Info:
Feuerwehrdruckschläuche sind genormt und 15 oder 20 Meter lang und dienen dem Wassertransport. Sie bestehen im Inneren aus einem Gummischlauch, der durch ein Kunstfasergewebe geschützt wird. Die gängigsten Größen sind C-Schläuche (Innendurchmesser 42 oder 52 Millimeter) und B-Schläuche (75 Millimeter).

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