Kurz nach 23 Uhr, irgendwo im Landkreis Schwäbisch Hall. Der kaufmännische Angestellte Ferdinand Fertig liegt nach einem anstrengenden Arbeitstag seit wenigen Minuten im Bett und ist gerade beim Einschlafen. Plötzlich hört er von draußen einen lauten, störenden Klang: Das Martinshorn eines Einsatzfahrzeuges oder eines Polizeiwagens. Kurz darauf hupt es noch zwei Mal für längere Zeit, bis die nachfolgenden Einsatzfahrzeuge an seinem Haus vorbeigefahren sind. „Müssen die jetzt noch solch einen Krach machen, wo doch jetzt Nachtruhe angesagt ist“, fragt sich Fertig während er sich ärgert, dass er am nächsten Morgen früh raus muss und immer noch nicht schlafen kann.
Einige Minuten vorher eine ähnliche Situation bei Karola Helfer, Zahnarzthelferin und Feuerwehrfrau bei der Freiwilligen Feuerwehr. Sie liegt ebenfalls bereits im Bett und hat schon geschlafen, als sie unsanft aus ihren Träumen gerissen wird. Ihr Funkmeldeempfänger auf dem Nachttisch fängt an zu piepsen. Ohne, dass sie weiß, was in den nächsten Minuten auf sie zukommt, springt sie aus dem Bett, zieht sich schnell an und verlässt das Haus. Kurze Zeit später trifft sie mit ihrem Auto am Feuerwehrhaus ein. Dort erfährt sie, dass die Leitstelle einen Verkehrsunfall gemeldet hat. Eine Person sei eingeklemmt. Zusammen mit den Kameraden fährt sie im Feuerwehrfahrzeug zur Unfallstelle. Es rücken drei Fahrzeuge aus, da dies bei ihrer Feuerwehr bei Unfalleinsätzen so vorgesehen ist. Die Fahrer wissen, dass sie auf dem Weg zur Einsatzstelle freie Fahrt haben. Sie wissen aber auch, dass sie den anderen Verkehrsteilnehmern ihr Sonderrecht anzeigen müssen. Aus diesem Grund fahren alle Fahrzeuge mit Blaulicht und Einsatzhorn. Immerhin ist Menschenleben in Gefahr, es soll schnell gehen.